Geschickt und ich – ein Text

Gott hat mich in diese Welt geschickt, um den Samen des Baumes aus dem Paradies zu pflanzen. Er selbst gab ihn mir. Klein, weiß leuchtend. Ich ging in die Welt, erlebte die Angst, ausgesetzt zu sein, bis ich schließlich in die Hölle kam. Hier im gottlosen Finstern erlebte ich das Wunder. Gott selbst sprach zu mir: „Pflanze hier!“ und er wies mir den Weg. Ganz von Glück durchströmt ging ich in die Tiefe. Dort gewann der Same Kraft. Ich grub und schließlich begann sein Licht. Hier im Schoß der Hölle gab es nun eine neue Macht. Der Baum wuchs in die Jahrtausende. Sein Stamm glomm im Dunklen schwarz. Durchsichtig durchdrang ihn mein Blick, den ich auf seinen weiß glimmenden Kern gerichtet hatte. Seine Haut war eben und doch voller Klüfte. Sein Stamm war stark und seine Krone entzog sich meinem Blick. „Im Dunkel schuf ich ein neues Paradies“, raunte es in mir. „Die Wurzeln stark dem Wind, der Sonne entgegen.“ So schlief ich tausend Jahre, bis mein Herz die Wahrheit fand. Gott hatte mich geborgen im Mut, die Hölle zu bereisen. Mutig genug den Samen der Ewigkeit im Jenseits zu pflanzen; mutig genug im Sein die Fehler zu lassen; mutig genug ein Mensch zu werden, so verließ ich das Sein. Getragen vom Nichts. Ermutigt durch Gott.

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