Wüsste ich, was Krieg bedeutete, ich führte ihn anders als alle. Wüsste ich vom Sterben in Qual, ich würde es verhindern. Deutete ich all‘ die Zeichen, ich suchte nicht nach einer Lösung, ich schrie und schreite alles heraus, was die Propheten nur zu jammern pflegten. Ein Brennglas von tausend heißen Sonnen richtete ich auf den Fuß der Nacht; auf dass jede Lüge zergleiße. Ich sammelte Licht, um jede Bürgerin und jeden Bürger zu erleuchten. Von den Sternen läse ich Tau, um die Durstigen zu netzen. Aus den Steinen hüb‘ ich Stärke, um sie jedem Menschen zu geben. Die Kraft der Gebirge legte ich um Dein Herz, damit auch du den Großmut kennest. Von Gott erflehte ich alle Engel, damit sie Dir das Lied der Liebe sängen. Von Herzen wäre ich demütig und liebend, damit auch Dein Joch Dich lehrte weise und gütig zu sein. Mit der Macht der Dämonen vereinte ich Getrenntes. Mit der Liebe Gottes ginge ich ins Gericht. Mit dem Justizhammer des liebevollen Seins verordnete ich Strafen. Ach, was schiene dort für Gerechtigkeit?!
Doch wer bin ich? Was weiß schon ich? Was bin ich, um nur einmal zu sein wie mein Kreuz? Was bin ich, um nur einmal zu sein mein Krieg?
Leise lacht die Stimme des Teufels:“Wach auf!“ Ich will nicht. Will mich dem nicht beugen, was dem Schmerz das Glück verwehrt. Will mich dem nicht beugen, der die Ohnmacht macht. So öffne ich mein Herz und schaue Dich an. Öffne mein Herz und wage Mut. Durchdringe den Feind mit Liebe und greife im Himmel die Glut. Ergreife Dich mit magischen Worten. Durchdringe Dein Wesen ganz. Hebe an zum ungleichen Singen, vermittle Dir himmlischen Klang. Bete bei Gott in der Stille gegen Hunger und Not. Möge Dein Sein noch die Fülle des ewigen Friedens bewohnen!
Mike Wogengletter 